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Bildung
Restaurierung

Anatomisches Theater Humboldt-Universität

Anatomisches Theater der Humboldt-Universität in Berlin, Foto: Stefan Müller
Berlin

Restaurierung und Umbau des denkmalgeschützten, frühklassizistischen Tieranatomischen Theaters von Carl Gotthard Langhans (1790)

Anatomisches Theater der Humboldt-Universität in Berlin, Foto: Stefan Müller
Das Areal der früheren Königlichen Tierarzneischule ist weitgehend unbekannt, obwohl es zu den schönsten Orten der Berliner Innenstadt gehört. In dem alten, ursprünglich von P. J. Lenné angelegten Park befinden sich historische Institutsgebäude die heute den Campus Nord der Humboldt-Universität zu Berlin bilden.
Anatomisches Theater der Humboldt-Universität in Berlin, Lageplan
Fassadendetail - Anatomisches Theater der Humboldt-Universität in Berlin, Foto: Stefan Müller
Das bauhistorisch wichtigste Bauwerk des Areals ist das Anatomische Theater von Carl Gotthard Langhans. Die alte Anatomie ist das älteste noch erhaltene akademische Lehrgebäude Berlins. Der frühklassizistische Bau für die neu gegründete, königliche Tierarzneischule wurde 1789/90 in Anlehnung an Palladios „Villa Rotonda“ erbaut. 
Hörsaal - Anatomisches Theater der Humboldt-Universität in Berlin, Foto: Stefan Müller
Langhans verwendete für den Kuppelbau erstmals eine später von David Gilly publizierte Bohlenbinderkonstruktion. Durch die glasgedeckte Öffnung der Kuppel drang ausreichend Tageslicht ein. Der Maler Christian Bernhard Rode schmückte die Wände zwischen den Fenstern an der Kuppelbasis mit mythologischen Darstellungen figürlicher Gruppen in Grisaille-Malerei. Der Seziertisch mit dem Tierkadaver konnte durch eine Bodenöffnung nach oben transportiert werden. 
Anatomisches Theater der Humboldt-Universität in Berlin, Foto: Stefan Müller
Das Anatomische Theater gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern Berlins. Das Restaurierung- und Umbaukonzept wurde unter der Mitwirkung der Denkmalpflege aufgestellt. Dabei wurde der bauzeitliche Originalzustand, anhand von historischen Plänen, restauratorischen Gutachten, früheren Abbildungen und Archivrecherchen so weit als möglich wiederhergestellt. 
Bukranion am Bibliotheksschrank - Anatomisches Theater der Humboldt-Universität in Berlin, Foto: Stefan Müller
Bibliothel - Anatomisches Theater der Humboldt-Universität in Berlin, Foto: Stefan Müller
Durch aufwändige Restaurierungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen konnte der ursprüngliche Zustand des Gebäudes fast vollständig erhalten bzw. in Teilen wiederhergestellt werden. Das Anathomische Theater wird heute vom Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik als Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude genutzt. 
Anatomisches Theater der Humboldt-Universität in Berlin, Foto: Stefan Müller
Anatomisches Theater der Humboldt-Universität in Berlin, Grundriss
Anatomisches Theater der Humboldt-Universität in Berlin, Schnitt
Realisierung
Kosten
5.800.000,- EUR
BGF
1.300 m²
NF
808 m²
BRI
7.000 m³
Objektadresse

Campus Nord
Philippstraße 12
10115 Berlin
Deutschland

Auftraggeber
Humboldt-Universität zu Berlin
Projektleitung
1.-4. BA Bernd Kimmel, 5. BA Klaus Pawlitzki
Bauleitung
Christoph Bröke, Christine Kral, Jan Lunau
Mitarbeiter Planung

Uwe Krüger, Veronika Huber, Frank Wochatz

Fachplaner

Statik: Ingenieurbüro Rüdiger Jockwer GmbH,  Berlin; TGA: Energiebüro, Berlin, Jappsen Ingenieure, Berlin, IBB Ingenieurbüro Siebeck, Berlin; Brandschutz: Dipl.-Ing. Peter Stanek Brandschutz Sachverständiger, Berlin; Lichtplanung: Dipl.-Ing. Edgar Schlaefle, Berlin; Bauphysik: Iamb-Thomas Behr, Berlin, ib-bauwerkserhaltung, Berlin; Schadstoffgutachter: GföB,  Berlin; Holzschutzgutachter: Dipl.-Ing. Ingo Müller, Berlin; Restauratorische Beratung: Wandwerk GmbH, Restaurierung am Oberbaum GmbH, Berlin, Schönitz Restaurierungen, Berlin; Bühnentechnik: Theater Engineering Ingenieurgesellschaft mbH, Berlin; Vermessung: Unison Engineering, Berlin

Fotos
Stefan Müller Berlin, Matthias Heyde Dresden