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Restaurierung
Goethe-Theater
Bad Lauchstädt
Sanierung des denkmalgeschützten Goethe-Theaters von 1802 des Architekten Heinrich Gentz
Sanierung des denkmalgeschützten Goethe-Theaters von 1802 des Architekten Heinrich Gentz
Das Lauchstädter Theater wurde im Jahr 1802 nach mehr als vierjähriger Planung in nur zehn Wochen nach Entwürfen von Heinrich Gentz und Martin Friedrich Rabe unter maßgeblicher Anteilnahme von Johann Wolfgang von Goethe errichtet. Es bildete als reines Sommertheater über viele Jahre einen Dreh- und Angelpunkt des Kurbetriebes und gilt als einziger original erhaltener Theaterbau, in dem Goethe selbst wirkte.
Der schmucklos verputzte, gestaffelte Fachwerkbau mit Eingangsgebäude, Zuschauer- und Bühnenhaus verkörpert den Idealtypus der Klassikerbühne. Mit seiner rekonstruierten barocken Bühnentechnik und dem mit einem bemalten Zeltdach bespannten Zuschauersaal ist es ein einzigartiges Zeugnis frühklassizistischer Theaterarchitektur von europäischem Rang.
Die von uns durchgeführten Arbeiten stellen bereits die dritte großangelegte Sanierung des Gebäudes nach 1906-08 und 1966-68 dar. Wegen massiver Holzschäden wurde zunächst an der Erhaltung der Standsicherheit durch eine umfassende Fachwerksanierung gearbeitet. Hausschwamm, Braunfäule und Holzschädlinge hatten nicht nur die Fassaden, sondern auch die Geschossdecken und andere Bereiche befallen. Danach erfolgte die energetische Sanierung und Neueindeckung der Dächer. Hierbei wurde auch das seltene Bohlenbinder-Tragwerk des Zuschauerhauses wieder vervollständigt.
Im letzten Schritt folgte die grundlegende bauliche und restauratorische Instandsetzung der Innenräume und Ausstattung des Hauses, um es als authentische Architektur der Weimarer Klassik in seiner festlichen Atmosphäre wieder uneingeschränkt erlebbar zu machen. 450 Zuschauer, 150 weniger als zur Entstehungszeit, finden heute Platz in dem einmaligen Theatersaal. Die Restaurierung nach Originalbefunden und historischen Darstellungen sollte dem Ursprungszustand so nahe wie möglich kommen.
Traditionelle Anstrich-Techniken, Oberflächenhomogenisierungen und mehrschichtige Mineral- und Ölfarbsysteme wurden bei den Maler- und Putzarbeiten durchgeführt.
Verfahrensart
VOF-Verfahren 2015
Realisierung
BGF
2.100 m²
BRI
6.200 m³
Leistungsphasen
2-8
Auszeichnungen
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2022, Auszeichnung
Objektadresse
Querfurter Straße 14
06246 Bad Lauchstädt
Deutschland
Auftraggeber
Historische Kuranlagen und Goethe Theater Bad Lauchstädt GmbH
Projektleitung
Tobias Schmidt
Bauleitung
Christine Kral, Christoph Bröke
Mitarbeiter Planung
Bernd Kimmel
Fachplaner
Leitende Restauratoren Zuschauerraum: Dietrich Richter, Potsdam; Restaurierungsatelier Uta Matauschek, Dresden; Statik: Prof. Rühle Jentzsch und Partner GmbH, Dresden; TGA: VIBA Planungsbüro, Merseburg; Ingenieurbüro Scheibner, Schkeuditz; Brandschutz: Planungsgruppe Geburtig, Weimar
Fotos
Stefan Müller, Berlin